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Bhakti-Yoga ist...

SPIRITUELLES WACHSTUM

Manch einer behauptet, Spiritualität sei nicht messbar und daher einfach nur Einbildung. Aber Bhakti-Yoga ist eine spirituelle Wissenschaft, denn der Prozess wie auch der Fortschritt sind genauestens beschrieben und erklärt.

Die neun Entwicklungsstufen des Bhakti-Yoga

Es gibt formell neun Stufen, die von Srila Rupa Goswami, einem prominenten Schüler von Sri Caitanya Mahaprabhu, genau beschrieben wurden.

Hier als kurzer Überblick...

1.

Śraddhā

Der anfängliche Glaube oder das Vertrauen in die Prinzipien des Bhakti-Yoga.

1.

2.

Sādhu-saṅga

Der Kontakt mit Lehrern oder Bhakti-Yogis (das kann anfangs auch über Online-Vorträge, Podcasts etc. sein).

3.

Bhajana-kriyā:

Die regelmäßige Ausübung der Bhakti-Yoga-Praxis.

4.

Anartha-nivṛtti

Das Überwinden von materiellen und spirituellen Hindernissen und schlechten Gewohnheiten.

5.

Niṣṭhā

Stabile, tiefe Hingabe und kontinuierliche Praxis des Bhakti-Yoga.

6.

Ruci

Das Entwickeln eines tiefen Geschmacks für Bhakti-Yoga.

7.

Āsakti

Eine starke emotionale Bindung an Krishna und Bhakti-Yoga.

8.

Bhāva

Das Erreichen eines innerlich ekstatischen Zustands und tiefer emotionaler Verbindung zu Krishna.

9.

Prema

Reine Liebe. Der Höhepunkt des Bhakti Yoga, gekennzeichnet durch selbstlose Liebe zu Gott (Krishna).

Die Stufen 1-3 schafft man recht schnell, bei 4 wird es knifflig und alles ab Stufe 5 ist nur äußerst wenigen alten Seelen vorbehalten bzw. dem direkten Segen/Barmherzigkeit von Krishna.

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Spürbare Transformation

Der Bhakti-Yoga-Prozess ist eine transformative Reise, manche nennen es Erwachen, mit spürbaren Symptomen. Anfangs ist es bei vielen ein bisschen wie Verliebtsein: JA, genau das habe ich gesucht, endlich Antworten auf meine Fragen, endlich „angekommen“. Es kann auch passieren, dass sich Interessen schnell verändern und man mehr und mehr hinterfragt: Warum schaue ich sonntags immer Tatort? Warum trinke ich regelmäßig Alkohol? Was bringen mir die Treffen mit Freund/Freundin XY eigentlich? Warum mache ich eigentlich diesen Job und arbeitete so viel für diese Firma? etc.

 

In dem gleichen Zuge gewinnt Bhakti-Yoga an Reiz: man möchte tiefer in die Philosophie eintauchen, lesen, Vorträge hören. Lieber ganz früh morgens aufstehen und Mantra-Meditation machen als ausschlafen oder Zeitung lesen. Lieber am Wochenende mit Gleichgesinnten Kirtan singen und köstliches Prasadam essen, als Zeit mit Shopping, Fitnessstudio, Bar, Netflix, Roman, … verbringen. Lieber zum Bhakti Retreat als Städtereise, Strand-Relaxen oder Aktivurlaub.

Veränderte Eigenschaften

In den Schriften sind zudem 26 Eigenschaften eines perfekten Bhakti-Yogis beschrieben. Mit der Zeit merkt man, dass mit Bhakti-Yoga mehr und mehr dieser "Grundeigenschaften jeder Seele" in Teilen freigelegt werden. (1) er/sie ist gütig zu allen, (2) streitet nicht mit anderen, (3) ist in der Absoluten Wahrheit verankert, (4) ist allen gleichgestellt, (5) fehlerlos, (6) wohltätig, (7) sanft, (8) rein, (9) einfach, (10) wohlwollend, (11) friedlich, (12) vollständig an Krishna gebunden, (13) hat keine materiellen Begierden, (14) ist demütig, (15) standhaft, (16) selbstbeherrscht, (17) isst nicht mehr als nötig, (18) ist vernünftig, (19) respektvoll, (20) bescheiden, (21) ernst, (22) mitfühlend, (23) freundlich, (24) poetisch, (25) geschickt, (26) schweigsam.


Da das Prasadam in der Bhakti-Bewegung meist köstlich und reichlich ist, haben viele Praktizierende insbesondere mit Punkt 17 (isst nicht mehr als nötig) etwas Schwierigkeiten 😊

Spirituelles Wachstum offen thematisieren

Die teilweise sprunghafte Entwicklung in Phase 1-4 kann bei einem selbst und insbesondere dem sozialen Umfeld (Partner, Eltern und Freunden) für Unverständnis und Ängsten führen. Wo führt das noch hin? Müssen wir uns Sorgen machen? Sind wir jetzt unwichtig? Haben wir noch eine gemeinsame Zukunft? Hier ist es wichtig, offen und transparent mit sich und seinen Liebsten umzugehen und das Gespräch mit einem Lehrer oder erfahrenen Yogis zu suchen.


Man kann Spiritualität und Qualitäten wie Selbstlosigkeit, Dankbarkeit und Genügsamkeit wunderbar in seinen Alltag einbauen. Und Partner, Familie und Freunde werden sehen, dass man sich mit der Zeit zu einer noch liebevolleren und liebenswerteren Version seiner Selbst entwickelt. Bei einigen verschwinden auch wie von Zauberhand Ängste, Suchtverhalten oder ungesunde Gewohnheiten. Menschen mit harter Schale werden weicher, offener, sozialer.


Jetzt kommt das ABER: Aber wer spirituelles Glück erfährt, für den werden materielle Reize immer unwichtiger, immer reizloser. Das ist im Alltag, gerade bei Menschen mit Familie, eine echte Herausforderung.

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